Der Bahnchef hat der Sächsischen Zeitung ein aufschlussreiches Interview gegeben.

Herr Grube sagt, dass der Schwerpunkt für die Bahn  eindeutig beim Erhalt und derErtüchtigung des Bestandes liegt. Bei der Aufzählung der Ausgaben hat er mit keiner Silbe die Umrüstung der Güterwaggons und den Lärmschutz erwähnt. Leider ist es immer noch so, dass bestimmte Maßnahmen zum Lärmschutz nur für Neubaustrecken gelten. Heißt das, dass die Deutsche Bahn Geld zu Lasten unserer Gesundheit sparen will?

Bei der Aufzählung der Millionen kann es einem schon schwindlig werden. Trotzdem werden in Deutschland nur 51 Euro pro Bundesbürger für die Ertüchtigung des Schienennetzes ausgegeben. Und dies in der Tendenz seit Jahren.  (siehe SZ vom 09.07.2013)

Die vom Bahnlärm Betroffenen im Bereich Radebeul, Coswig und Weinböhla haben ihre Erfahrungen mit der Ertüchtigung der Bestandsstrecke. Im Planfeststellungsbeschluss wird festgestellt: „Die DB AG geht von einer dauerhaften Pegelminderung um 3 dB(A) für alle Zuggattungen durch die besondere Gleispflege aus.“

Im vorigen Jahr hat die „Bürgerinitiative Bahnemission-Elbtal e.V.“ aktiv eine Lärmmessung und –berechnung unterstützt. Wir haben festgestellt,  dass  an einem konkreten Berechnungspunkt  der Immissionsgrenzwert von 50 dB(A) z.B. in der Nacht um 25 dB(A) überschritten wird. Dieses Beispiel zeigt, dass seit der Freigabe der „Berliner Strecke“  der von den Güterzügen verursachte Lärm unerträglich geworden ist.

Herr Grube wusste auf den Tag genau, wann er sich in Chemnitz mit dem sächsischen Ministerpräsidenten und Verkehrsminister in Chemnitz getroffen hat. Vor 465 Tagen.

Die vom Lärm der Güterzüge Betroffenen zählen ebenfalls die Tage. Nämlich die seit der Übergabe der erneuerten „Berliner Strecke“ .  Am 7. September diesen Jahres sind es dann 1000, ja in Worten „eintausend“, Tage und Nächte.

Dieser Tag ist für die „Bürgerinitiative Bahnemission-Elbtal e.V.“ Anlass, gemeinsam mit den Betroffenen aus Coswig, Weinböhla und Radebeul erneut ihren Unmut über den Bahnlärm zum Ausdruck zu bringen.